Was ist Wissensmanagement?

Wissen erhalten – so bleiben Erfahrungen im Unternehmen 

Unser wertvollstes Gut ist Wissen. Es zielgerichtet für zukünftige Generationen zu bewahren und weiterzugeben, wird immer wichtiger – besonders in Zeiten des demografischen Wandels. Die sogenannte „Babyboomer“- Generation verlässt zunehmend den Arbeitsmarkt. Mit ihr geht auch jahrzehntelang gewachsenes Know-how verloren – das Herzstück vieler Prozesse und Abläufe in Unternehmen.

Bereits im Jahr 2023 verließen laut Studien mehr Fachkräfte den Arbeitsmarkt in Richtung Ruhestand, als neue Absolventen aus Schulen und Hochschulen nachrückten. Genau hier setzt Wissensmanagement an – als Schlüssel, um Wissen langfristig zu sichern, weiterzugeben und nutzbar zu machen. [1]

Was versteht man unter Wissensmanagement?

Ein Wissensmanagement (engl. Knowledge Management) beschreibt Methoden und Strategien, mit denen Wissen in Unternehmen organisiert, geteilt und genutzt wird. Ziel ist es, relevantes Wissen so zu speichern und weiterzugeben, dass es allen Mitarbeitenden zur Verfügung steht – sowohl heute als auch in Zukunft.

Dabei kann unser Wissen in zwei Bereiche aufgeteilt werden:

Explizites Wissen: Dieses Wissen kann in Daten, Sprache oder Schrift festgehalten werden – zum Beispiel in Dokumentationen, Handbüchern oder Datenbanken. Es ist gut strukturiert und leicht vermittelbar. Etwa 30% unseres Wissens fallen in diese Kategorie.

Implizites Wissen: Dazu zählen praktische Erfahrungen, Fähigkeiten und persönliche Einschätzungen. Dieses Wissen lernen Menschen meist durch Beobachtung, Übung oder soziale Interaktion. Rund 70% unseres Wissens sind implizit – und viel schwieriger festzuhalten oder zu übertragen.

Das Ziel eines erfolgreichen Wissensmanagements ist es, diese beiden Wissensarten miteinander zu verbinden. So können Mitarbeitende voneinander lernen und Wissen effektiv weitergeben.

Die passende Methode zur systematischen Wissensweitergabe

Unser Projektteam nutzen das bewährte SECI-Modell. Es wurde von Ikujiro Nonaka und Hirotaka Takeuchi entwickelt und hilft Unternehmen und Organisationen dabei, Wissen systematisch zu erzeugen, zu teilen und weiterzuentwickeln.

Bausteine des SECI-Modells

Sozialisation (S – Socialization): Wissensweitergabe beginnt im persönlichen Austausch. Ob Teammeetings, gemeinsame Projekte oder informelle Gespräche – durch Beobachtung und Zusammenarbeit wird implizites Wissen weitergegeben. Dieser Prozess steht am Anfang jeder Wissensweitergabe.

Externalisierung (E – Externalization): Das gesammelte Erfahrungswissen wird verschriftlicht – beispielsweise in internen Wikis, Leitfäden oder Best-Practice-Dokumenten. So wird aus implizitem explizites Wissen, das leichter im Unternehmen weitergegeben und genutzt werden kann.

Kombination (C – Combination): Einmal dokumentiertes Wissen lässt sich mit bereits vorhandenem kombinieren. So entstehen neue Erkenntnisse, Prozesse oder Strukturen. Diese Phase fördert Innovation und kontinuierliches Lernen.

Internalisierung (I – Internalization): Schlussendlich besteht die Aufgabe eines Wissensmanagements darin, dass die expliziten Informationen von Wissensträgern in impliziertes Wissen verinnerlicht werden. Durch Lernprozesse und praktische Anwendungen wird das Wissen in die Praxis umgesetzt und neues Erfahrungswissen entsteht.

Das SECI-Modell stellt Ihrem Unternehmen eine strukturierte Methode zur Seite, um Wissen zu managen. Durch die gezielte Umwandlung und Speicherung wird sichergestellt, das wichtiges Wissen nicht verloren geht und für eine kontinuierliche Weiterentwicklung zur Verfügung steht.

Vorteile und Herausforderungen

Wissensmanagement ist weit mehr als nur das Sammeln von Wissen oder Dokumenten. Es ermöglicht Unternehmen, schneller auf Veränderungen zu reagieren, Innovationen voranzutreiben und die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter zu verkürzen.

Im Schnitt verbringen wir im Arbeitsalltag 1,8 Stunden damit, Informationen zu suchen. Ein strukturiertes Management kann diese Zeit signifikant verringern und die Informationen stehen jederzeit zur Verfügung. Durch Transparenz und Verfügbarkeit können Fehler und Doppelarbeiten verhindert werden. Das spart Kosten fürs Unternehmen.

Doch es ist kein Selbstläufer. Für ein effizientes Wissensmanagement benötigt man die Unterstützung der Führungsebene, eine offene Unternehmenskultur und die Bereitschaft der Mitarbeiter, Wissen zu teilen. Trotz anfänglich hohem Zeit- und Ressourcenaufwand lohnt es sich. Ein funktionierendes Wissensmanagement steigert die Arbeitsqualität und macht Ihr Unternehmen zukunftssicher.

Sie möchten Wissensmanagement für Ihrem Unternehmen einführen? Unsere erfahrenen Experten unterstützen Sie gerne – von der Analyse bis zur Umsetzung. 

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter Leistungen.